Glühen

Unter Glühen versteht man das Anwärmen, Durchwärmen und Halten sowie das langsame Abkühlen von Werkstücken und Halbzeugen wie Schmiedeteile, Gussteile oder Kaltarbeitsstähle. Dadurch können die angestrebten Werkstoffeigenschaften erreicht, sowie die aus vorangegangenen Bearbeitungen (Walzen, Biegen, Schmieden etc.) entstandenen Qualitätsminderungen wieder rückgängig gemacht werden.

Je nach Zweck und gewünschten Werkstückeigenschaften bieten wir folgende Verfahren an, die sich über die eingesetzten Temperaturbereiche unterscheiden:

Spannungsarmglühen (500 – 650 °C)

  • Abbau von Eigenspannungen, die durch den Vorprozess (Schweißen, Gießen etc.) eingebracht wurden
  • Vermeidung von Rissen bei nachfolgenden Weiterverarbeitungsprozessen

Weichglühen / GKZ-Glühen (680 - 800 °C)

  • Reduzierung der Festigkeit und Härte für nachfolgende Verformungsprozesse
  • Verbesserung der Bearbeitbarkeit von Stählen (C-Gehalt > 0,4 %)

Normalglühen (750 - 950 °C)

  • Erzeugung eines möglichst feinkörnigen und gleichmäßigen Gefüges mit optimalen Festigkeits- und Verformbarkeitseigenschaften

Grobkornglühen / Hochglühen (850 – 1.050 °C)

  • Verbesserung der Zerspanbarkeit

Rekristallisationsglühen (550 - 700 °C)

  • Abbau von Kaltverfestigungen, die durch den Vorprozess (Biegen, Walzen etc.) entstanden sind

Glühen unter Schutzgas (bis 1.050 °C)

  • Vermeidung von Zunder und Verfärbungen

(je nach Glühverfahren)

Chargengröße
max. Größe
1.300 x 1.300 mm
max. Höhe
1.200 mm
Chargengewicht
max. Gewicht
2.000 kg
Temperaturbereiche
je nach Glühverfahren